LIPPSTADT. Die Lichter sind aus, die Bühne liegt bereits im Dunklen, doch das Volk will mehr. „Zugabe“ fordern am Samstagabend die Fans lautstark und bekommen sie auch. Mit „Ein toller Tag“ verabschieden sich Boppin’ B nach einem mitreißenden Auftritt. Kein Zweifel, die Jungs aus Aschaffenburg sind die Knaller am Wochenende. Zum 5. Mal erweist sich die Band als Publikumsmagnet beim Rathausplatz-Festival, und auch diesmal lassen die Musiker keine Gelegenheit aus, sich über den Adler auf dem Rathausdach zu amüsieren. „Wir kommen immer wieder gern zu dem goldenen Mistfink zurück“, frotzelt Schlagzeuger Thomas Weiser am Samstagabend auf der Bühne.
Mit Golo Sturm gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Band, die in diesem Jahr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Bei dem agilen Gitarristen ist der Name Programm. Wie ein Wirbelwind fegt er über die Bühne, nutzt auch gern mal Schlagzeugbecken oder Verstärker als Trampolin. Didi Beck (Kontrabass) und Frank Seefeldt (Saxofon) sind seit 1987 mit dabei. Doch trotz der langen Bühnenerfahrung wirken alle fünf Musiker taufrisch. Mit Hingabe, echtem Können und ansteckender Spielfreude haben sie sofort einen Draht zum Publikum.
Ganz neu im Team ist Sänger Sebastian Bogensperger, der aber den Eindruck vermittelt, als sei er schon immer dabei. Seine samtige Stimme kommt in den zahlreichen Eigenkompositionen, aber auch in Liedern wie „If you believe“, mit dem die Band sogar in den Charts war, zum Ausdruck. Dabei handelt es sich um eine Cover-Version von Sänger Sascha, der als Dick Brave mit der Band schon gemeinsam auf der Bühne stand.
Auch der Freitag stand unter dem Titel „Lippstädter Cover-Night“ mit zwei heimischen Bands ganz im Zeichen anspruchsvoller Musik. Dazu tragen zwei ganz besondere Frauenstimmen bei. Den Auftakt der Veranstaltung bilden die Musiker von b.Shock. Mit ihrer Wahnsinnsstimme, die an Janis Joplin erinnert, ist Karin Wulfinghoff als Neuzuwachs für b.Shock ein echter Gewinn. Und auch Keyboarder Gregor Dietz sorgt an diesem Abend mit seinem Saxophon wieder für Gänsehaut-Feeling.
Ein Effekt, den auch Sängerin Sina Thomas von der R. Alley Blues Band mit ihrer „Rockröhre“ beim Publikum auslöst. Spätestens bei „Everybody needs somebody“ singt die Fangemeinde lautstark mit. Die Band beendet den Abend unter großem Applaus mit einer temperamentvollen Zugabe: „Mustang Sally“ von Wilson Pickett.
Quelle: ZV Der Patriot GmbH - hewi